Die Industrie 4.0 fordert eine Anpassung der Ausbildung

#Berufsbildung

Die Industrie 4.0 wird das System der Ausbildung vor Herausforderungen stellen und zu Anpassungen im dualen Bildungssystem führen.

Weiblicher Lehrling führt Arbeiten mit einem Roboter aus.

Die „Vierte industrielle Revolution“ bzw. „Industrie 4.0“ leitet nicht nur eine neue Art des Wirtschaftens ein, sondern stellt auch unser (Aus-)Bildungssystem vor neue Herausforderungen. Um den Handlungsbedarf im dualen Berufsbildungssystem zu konkretisieren, führte die Sparte Industrie in den Sommermonaten 2017 –Juli bis August –eine Umfrage unter den Ausbildern steirischer Industrieunternehmen durch.

Die Ausbildungsordnung und der duale Bildungsweg müssen fit für die Industrie 4.0 gemacht werden

Rund 20 Prozent der insgesamt 348 kontaktierten Ausbilder haben sich an der Erhebung beteiligt und ihre Einschätzung eingebracht. 87 Prozent sehen aufgrund des technologischen Wandels die Notwendigkeit die bestehenden Ausbildungsordnungen anzupassen und somit die duale Berufsbildung zukunftsfit zu machen. Dies soll vorrangig in den Bereichen Elektrotechnik (64 Prozent), Metalltechnik (60 Prozent) und Mechatronik (58 Prozent) umgesetzt werden. Aber auch in anderen Berufen herrscht Bedarf.  

Welche Inhalte für die Ausbildung in Zukunft von Bedeutung sein werden

Die Industrie 4.0 bringt neue Arbeitspraktiken und Technologien mit sich. Daraus lassen sich der Handlungsbedarf ableiten. Über alle Berufsbilder hinweg werden insbesondere Grundlagenwissen zur Industrie 4.0 bzw. Digitalisierung, die Anwendung digitaler Arbeits- und Hilfsmittel sowie IT-Sicherheit und Datenschutz als notwendig genannt. Weiters soll analytisches Denken sowie Selbstkompetenzen gefördert werden. Besonders in Metalltechnik, Mechatronik und Prozesstechnik wird es essenziell werden, sich ein Wissen über die vertiefte Robotik anzueignen und die industrielle Kommunikation („machine to machine“) zu erlernen. Auch in der Ausbildung von Industriekaufleuten wird die Industrie 4.0 zu Veränderungen führen. Hier wird das papierlose Büro sowie automatisierte Arbeitsabläufe an Bedeutung gewinnen, aber auch die Nutzung von Online Diensten steigen.

Vernetzte Energieprozesse und damit einhergehend neue Ausbildungsinhalte zur Vernetzung von Prozessen und Maschinen und die Nutzung digitaler Arbeits- und Hilfsmittel gewinnen an Bedeutung. Daher sollen diese in die Ausbildung miteinfließend. Diese Anpassung der Ausbildungsinhalte wird in Zukunft nicht nur für Industriebetriebe eine wesentliche Rolle spielen. Auch Betriebe aus anderen Sparten wird dies früher oder später betreffen.